Narbenentfernung
Dicke, rot leuchtende und störende Narben können neben Schmerzen und Funktionseinschränkungen auch ästhetisch störend sein, wenn sie an Körperstellen lokalisiert sind, die häufiger unbedeckt sind – vor allem im Sommer.
Prinzipiell müssen zwei Arten von Narben unterschieden werden:
1. Die hypertrophe Narbe (überschießende oder breite Narbenbildung), die auf Grund einer schlechten Erstversorgung, einer mangelhaften Nahttechnik, einer postoperativen Komplikation (Infektion) oder einer zu frühen Belastung entstanden ist. Sie ist relativ breit, aber meistens nicht über dem Hautniveau liegend und von blasser Farbe.
2. Das echte „Keloid“, eine überschießende und kaum kontrollierbare Narbenbildung, die sich durch eine starke Wucherung über das Haut- niveau und eine tiefrote Farbe kennzeichnet. Ihre Bildung ist anlagebe-dingt und kann selbst bei präziser chirurgischer Wundversorgung so gut wie nicht verhindert werden.
Dies bedeutet, dass vor einer geplanten Narbenrevision eine genaue Betrachtung mit ausführlicher Anamnese stattfinden muss, bevor eine chirurgische Therapie geplant werden kann.
Operationstechnik
Die störende Narbe wird chirurgisch entfernt und die Schnittführung so gewählt, dass sie hinterher nicht auffällt. Hierbei hat sich eine „zick-zack“ oder auch völlig unregelmäßige „broken-line“ Technik bewährt, da erstaunlicherweise vor allem gerade Narben an sichtbaren Körperstellen viel eher auffallen als unregelmäßige Narben.
Komplikationen
Neben den allgemeinen Komplikationen wie Blutung, Infektion und Wund-heilungsstörung kann es natürlich zu einem Wiederauftreten der Narbe oder gar zu einer noch breiteren Narbe kommen. Dies ist von vielen Faktoren abhängig und kann weitestgehend vermieden werden, wenn die vom Operateur festge-legten Verhaltensregeln bezüglich Sport, UV-Strahlung und Belastung peinlich genau beachtet werden. In vielen Fällen sind zusätzliche postoperative Mass-nahmen zur Vermeidung einer breiten Narbenbildung notwendig wie z.B. lokale Kortisoninjektionen, Silikonpflaster, manuelle oder apparative Narbenmassagen.
Bei einem echten „Keloid“ sind aber auch heute noch die meisten Therapieversuche frustran und es kommt häufig zu einer Verschlechterung des Ausgangsergebnisses nach einer Operation.
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